Worldcup: Dreimal d-Bauer

von ChessBase
05.12.2005 – Loek van Wely entschied seinen Wettkampf gegen Vize-Europameister Teimour Radjabov in der zweiten Stichkampfpartie mit Hilfe eines Vorpostens auf d6. Der d-Bauer spielte auch im Match zwischen Carlsen und Cheparinov eine wichtige Rolle: Hier zog der Bulgare in der zweiten Tiebreak-Partie diesen von d6-d5 und übersah, dass er damit vor allem dem Gegner entscheidende Möglichkeiten bot. In der zweiten Partie zwischen Smirin und Kamsky war der schwarze d-Bauer von Kamsky schon bis d2 vorgerückt, sorgte auf der Gegenseite für Panik und dann für den Punkt. Magnus Carlsen (Foto) ist jetzt der einzige Spieler im Turnier, der eine Elozahl unter 2600 hat. Turnierseite...Mehr...

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27.11-18.12.2005

 

Turnierseite...
Paarungsbaum (FIDE)...

Fotos: Fritz Agterdenbos, Galina Tiviakova

Runde 1:

Partien der Runde 1.1...
Partien der Runde 1.2...

Stichkämpfe

Partien der Runde 1.3...
Partien der Runde 1.4...
Partien der Runde 1.5...
Partien der Runde 1.6...

Runde 2:

Partien der Runde 2.1...
Partien der Runde 2.2...

Stichkämpfe

Partien der Runde 2.3...
Partien der Runde 2.4...
Partien der Runde 2.5...
Partien der Runde 2.6..
Partien der Runde 2.7...

Runde 3:

Partien der Runde 3.1...
Partien der Runde 3.2...

Stichkämpfe

Partien der Runde 3.3...
Partien der Runde 3.4...
Partien der Runde 3.5...
Partien der Runde 3.6...

 

In elf der 16 Begegnungen der dritten Runde des FIDE-Worldcups in Khanty-Mansyisk mussten heute Stichkämpfe darüber entscheiden, welche Spieler in das Achtelfinale einziehen durften. Ein ausgesprochen spannendes Gefecht lieferten sich dabei der Norweger Magnus Carlsen (15) und der Bulgare Ivan Cheparinov (19). Die Trumpffarbe war hier Schwarz, denn damit hatten die beiden Spieler schon die regulären Partien jeweils für sich entschieden. Carlsen hatte vorgelegt und Cheparinov ausgeglichen. Auch im Stichkampf konnte der junge Norweger die erste Partie mit den schwarzen Steinen gewinnen. Nach einem offenen und verwickelten Schlagabtausch erreichte er ein Doppelturmendspiel mit einem Mehrbauern, das er zum Sieg führen konnte. Dann durchbrach Carlsen das Gesetz dieses Wettkampfes und gewann die zweite Schnellschachpartie mit den weißen Steinen:


Magnus Carlsen, jetzt einziger 2500er im Feld

Carlsen,Magnus (2570) - Cheparinov,Ivan (2618)

Mit 26... d5? [26...Tf8=] versuchte Cheparinov aktiv zu werden (Drohung c5-c4), doch nach 27.exd5 stellte er fest, dass er gar nicht mit  [27...exd5 wiedernehmen kann, wegen: 28.Dh5 h6 29.Dg6+-] Er musste zu 27...Tf8 greifen und nach 28.Td1 [28.Txf8+ Txf8 29.dxe6+-]  übersah er noch die letzte Chance [28...Tf2!? 29.Dh5 Dxd5 (29...Sxd5!?) 30.Dxh7+ Kf8 31.Dh3 Dg5] Stattdessen nahm er mit 28...Dh4? die Möglichkeit De2-h5 aus der Partie und musste nach 29.d6+- Tf2 30.dxc7 aufgeben. 1-0


26...d5 war falsch
 

Eine ähnliche Dramaturgie, aber mit vertauschten Farben, hatte sich im Wettkampf zwischen Loek Van Wely und Teimour Radjabov entwickelt.

Van Wely konnte die ersten Partie als Führer der weißen Steine gewinnen, Radjabov glich aus. In der ersten Partie des Stichkampfes spielte der junge Mann aus Aserbeidschan zunächst mit Weiß, konnte diesen Vorteil aber diesmal nicht zum Sieg nutzen.


Keine Hilfe von oben: Radjabov

Das rächte sich, denn in der zweiten Partie erzeugte der Niederländer mit den weißen Steinen von Beginn an Druck und schnürte Radjabovs Position mit Hilfe eines Vorpostens auf d6 Gewinn bringend ein.

Nach den zwei regulären Partien mit Siegen für jeden der beiden Seiten und dem Gewinn der ersten Stichkampfpartie war Ilya Smirin gegen Gata Kamsky im Verlauf der vierten Partien eigentlich schon weiter, eigentlich. Dann unterliefen ihm in gewonnener Position mehrere Fehler, wodurch er die Partie zunächst ins Remis - was auch gereicht hätte - und dann zum Verlust verdarb.


Ilya Smirn: Den entscheidenden Elfmeter verschossen

In der Blitzrunde unterlag er dann mit 0,5:1,5

Smirin,Ilia (2673) - Kamsky,Gata (2690)

Mit [54.Txd2 Sxd2 55.Sd3++-] konnte Smirin eine technische Gewinnstellung herbeiführen. Stattdessen spielte er 54.Td8? und nach 54...Sd6 verpasster er auch noch  [55.Kg3 Tg1+ (55...d1D 56.Sxd1 Txd1=) 56.Kh3= (56.Kf3? Tf1 57.Ke2 Txf2+-+)], was wohl zum benötigten Remis gereicht hätte. Stattdessen folgte 55.Sd3+? und nach 55...Ke6 steht Weiß nun auf Verlust  56.Sc5+ [56.Sb2 Tb1-+] 56...Kd5 57.Sa4 Te2+ [nicht 57...d1D? 58.Sc3+=] 58.Kg3 Te3+ 59.Kf2 d1D,  0-1


Gata Kamsky hat nichts verlernt. Auch nicht in verlorenen Position erfolgreich weiter zu spielen.

Im Wettkampf zwischen Sutovsky und Bacrot stand es nach zwei Remis in den regulären Partien 1:1. Dann gewann der der Franzose den Stichkampf mit einem klaren 2:0.


Etienne Bacrot: Kein Sibirien tauglicher Steckdosen-Adapter für den Rasierer dabei?

Mit dem gleichen Ergebnis siegte Vallejo Pons gegen Zahar Efimenko.

Als recht sperriger Gegner hatte sich bisher Yuri Shulman erwiesen. Vadim Zvjaginsev und Alexander Khalifman hatten dies bereits feststellen müssen. Beide waren gegen den Wahlamerikaner trotz deutlich höherer Elowertung aus dem Turnier geflogen.

Alexander Grischuk schaffte es auch nicht, gegen den aus Weißrussland stammenden Shulman eine Partie mit langer Bedenkzeit zu gewinnen. Schließlich konnte der Moskowite aber die erste Stichkampfpartie gewinnen, was zum Machtsieg genügte.

Auch Alexej Dreev gewann durch Sieg der ersten Tiebreakpartie seinen Wettkampf gegen Pentala Hariskrishna.


Pentala Hariskrishna ist ausgeschieden

Für den früheren WM-Kandidaten Boris Gelfand war es ebenfalls nicht einfach, sich gegen den 17-jährigen Levan Pantsulai durchzusetzen. Die Elokurve des Georgiers zeigt sehr steil nach oben.

Erst in der zweiten Stichkampfrunde konnte der aus Minsk stammende Israel mit einem 2:0 die Sache klar machen. Ebenfalls kämpfen musste Evgeny Bareev. Erst glich er gegen Bruzon einen Rückstand aus, dann entschied er die zweite Stichkamppartie für sich.


Evgeny Bareev

Im ausgeglichenen Wettkampf zwischen Najer und Lautier genügte dem Franzosen der Gewinn einer einzigen Blitzpartie, um das Treffen für sich zu entscheiden.

Die Verlierer der 3.Runde erhalten jeder 14.000 Dollar (-20 % FIDE-Gebühr).
 

Runde 3 Gesamtergebnisse:

match    White match
score
   Black
1  Carlsen, Magnus (NOR) 3-1  Cheparinov, Ivan (BUL)
2  Bacrot, Etienne (FRA) 3-1  Sutovsky, Emil (ISR)
4  Shulman, Yuri (USA) 1,5-2,5  Grischuk, Alexander (RUS)
5  Pantsulaia, Levan (GEO) 2-4  Gelfand, Boris (ISR)
7  Jobava, Baadur (GEO) 1,5-2,5  Rublevsky, Sergei (RUS)
8  Van Wely, Loek (NED) 2,5-1,5  Radjabov, Teimur (AZE)
12  Harikrishna, Pentala (IND) 1,5-2,5  Dreev, Alexey (RUS)
13  Smirin, Ilia (ISR) 2,5-3,5  Kamsky, Gata (USA)
14  Vallejo Pons, Francisco (ESP) 3-1  Efimenko, Zahar (UKR)
15  Najer, Evgeniy (RUS) 2,5-3,5  Lautier, Joel (FRA)
16  Bareev, Evgeny (RUS) 2,5-1,5  Bruzon, Lazaro (CUB)

 

Die Paarungen der 4.Runde

match    White match
score
   Black
1  Bareev, Evgeny (RUS) -  Carlsen, Magnus (NOR)
2  Bacrot, Etienne (FRA) -  Lautier, Joel (FRA)
3  Vallejo Pons, Francisco (ESP) -  Aronian, Levon (ARM)
4  Grischuk, Alexander (RUS) -  Kamsky, Gata (USA)
5  Dreev, Alexey (RUS) -  Gelfand, Boris (ISR)
6  Gurevich, Mikhail (BEL) -  Malakhov, Vladimir (RUS)
7  Sakaev, Konstantin (RUS) -  Rublevsky, Sergei (RUS)
8  Van Wely, Loek (NED) -  Ponomariov, Ruslan (UKR)

 

 

 

 

 

 


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