Euro: Niederlande und Polen!

von ChessBase
07.08.2005 – In der heutigen Finalrunde gegen Polen ließen die Niederlande keine Fragen aufkommen, siegten 2;5:1,5 und holten den Titel des Europameisters. Israel wurde durch einen Sieg über Tschechien Silbermedaillengewinner. Im Kampf der Verfolger siegte Griechenland gegen Georgien, wurden aber im Kampf um Bronze von den Franzosen knapp abgefangen. Deutschland spielte gegen Slowenien unentschieden und platzierte sich auf dem guten Rang acht. Alexander Graf ist bester Spieler des Turniers. Der Frauenwettbewerb wurde von den Polinnen gewonnen, denen heute ein 2:2 gegen Armenien reichte. Zweiter wurde Georgien, Russland gewann Bronze. Die deutschen Frauen mussten eine 0,5:3,5-Niederlage gegen die Ukraine hinnehmen: Platz 14 für Deutschland. Die schwedischen Organisatoren haben hervorragende Arbeit geleistet und einen großartigen Wettbewerb organisiert. Bericht folgt. Offizielle Seite...Alle Partien, Bericht, Fotos, Endstand...

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Fotos: Ari Ziegler, Jacob Aagaard

Bis zur letzten Runde war der Ausgang der diesjährigen Mannschaftseuropameisterschaft ungewiss. Bei den "Männern", eigentlich ja die offene Klasse, bei denen Männer und Frauen spielberechtigt sind, konnten theoretisch noch die Niederlande, Polen, Israel und Georgien den Titel gewinnen. Bei den Frauen konnt Polen noch von georgien ein-oder überholt werden. Dies spricht klar für die Wertung nach Mannschaftspunkten. Bei der Brettpunktwertung hat meist eine Mannschaft vor der und den Schlussrunden einen so großen Vorsprung, dass am Spitzentisch nicht mehr gespielt wird, so wie bei der Schacholympiade in Bled 2002, als Russland zwei Runden vor Schluss sich jeweils ein kampfloses 2:2 leisten konnte.

Das "Endspiel" lautete heute Niederlande gegen Polen. Beide Mannschaften haben im Laufe des Turniers groß aufgetrumpft. Das holländische Team mit Loek Van Wely, Ivan Sokolov, Sergey Tiviakov, Jan Timman und Erik Van den Doel zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung: alle Spieler spielten über ihrem Niveau, d.h. die Elo-Performance lag über der eigenen Elozahl. So gelangen Siege u.a. gegen die Ukraine, Russland, Aserbeidschan und nun ein 2,5:1,5 gegen Polen. Die Niederlande ist Europameister 2005. Es ist erstaunlich, wie ausgeglichen und stark das Team spielte. Die Mittelachse mit Sokolov, Tiviakov und Timman holte 15 Punkte. Jeder der Spieler spielte eine Performance von über 2700. Van Wely blieb knapp darunter, Van den Doel spielte knappe 2650. Keiner der Spieler verlor auch nur eine Partie!


Van Wely mit Fotografin im Rücken


Tiviakov wäre mit einem Sieg heute auf Elo 2700 gekommen


...Lb4


Timman kann den Sieg schmecken

Israel schlug Tschechien und wahrte seine Chance auf den Titel, für den Fall dass die Holländer gestrauchelt wären. So reichte es zur Silbermedaillle. Sutovsky und Avrukh waren die besten Scorer mit je 5,5. Gelfand und Smirin waren knapp dahinter und Erenburg war ein ausgezeichneter fünfter Mann. Der Abstand zu den Niederlanden war knapp. Eigentlich schienen die Israelis auf dem Weg zum Titel, doch in der vorletzten Runde gegen Georgien verlor ausgerechnet Topmann Sutovsky seine Partie zur 1,5:2,5-Niederlage gegen Georgien und Israel fiel hinter die Niederlande zurück.


Boris Gelfand spielt...


...den Meraner


David Navarra: Nachwuchsstar der Tschechen


Boris Avrukh (Israel) : Vertrauen in 1.d4


Sutovsky in Aktion


Rochade!

Bronze ging an Frankreich. Die Franzosen gewannen heute 3,5:0,5 gegen Serbien-Montenegro und wurden vor den punktgleichen Griechen Dritter, wegen der höheren Anzahl der gewonnenen Partien. Laurent Fressinet war der Topscorer der Mannschaft, nach Eloperfomance waren er und Joel Lautier die besten des ´Teams.


Frankreich: Bauer und Fressinet


Frankreich gegen Serbien-Montenegro



Griechenland, neben Polen das Überraschungsteam der Meisterschaft, konnte zwar heute gegen die ebenfalls starken Georgier gewinnen, musste sich aber mit Platz vier begnügen. Auf der Setzliste nach Eloschnitt der Spieler liegen die Griechen nur auf Platz Siebzehn. Nach gar nicht so tollem Start, drehten die Griechen allmählich auf und spielten sich immer weiter nach vorne. Bester Spieler ist Hristos Banikas, der 6 Punkte holte und eine Leistung von 2735 spielte.


Georgien gegen Griechenland

Auf dem fünften Platz finden wir die Ukraine, Dritte der Setzliste. Der fünfte Platz des Oympiadegewinners ist vielleicht nur etwas enttäuschend, aber insgesamt waren die Ukrainer fast nie in der Spitzenregion, obwohl sie praktisch in Bestbesetzung spielten. Knappe Niederlagen gegen die Niederlande, Aserbeidschan und Georgien warfen das Team immer wieder zurück.

Auf den Plätzen sechs und sieben liegen Polen und Georgien, beides Mannschaften, die positiv überraschten und über der Erwartung abschnitten. Tomasz Markowski spielt in der polnischen Mannschaft eine großartiges Turnier und holte 6,5 Punkte in 8 Partien. Die Georgier zeigten eine geschlossen Leistung und hatte beim Sieg gegen Israel in der Vorschlussrunde Glück.

Auf Platz acht kam die deutsche Mannschaft ins Ziel, die damit etwas besser als ihr Setzlistenplatz abschnitt und Aserbeidschan und Tschechien überholte.


Deutschland gegen Aserbeidschan


Radjabov gegen Lutz

In der deutschen Mannschaft ragte Alexander Graf heraus, der mit 6,5 Punkten an Brett 3 und einer Eloperformance von 2801 der beste Spieler des Turniers ist. Jan Gustaffsson spielte ebenfalls über seiner Elozahl.

Das überraschendste Ergebnis überhaupt bei dieser Mannschaftseuropameisterschaft lieferte die russische Mannschaft. Zwar fehlten eine Reihe Stars, aber Russland kann immer fünf Spieler finden, die im Eloschnitt besser sind , als alle anderen Mannschaften. MiT Svidler, Dreev, Motylev, Bareev und Tomfeev stellte Russland so auch diesmal die nominell beste Mannschaft. Irgendetwas lief dann aber schief. Nach einem schon nicht plangemäßen Unentschieden gegen Aserbeidschan verlor man zunächst gegen Frankreich, drei Runden später gegen die Niederlande, danach noch gegen Ungarn. Heute gab es ein knappes Unentschieden gegen Schweden 1. Svidler und Dreev mussten Niederlagen von Bareev und Timofeev ausgleichen.


Nach zwei Runden gegen Schweden 2 und 3 heute gegen Russland: Schweden 1

Während Svidler und Dreev mit Abstrichen noch auf ihrem Niveau spielten, lagen die übrigen Russen z.T. weit darunter.

 

Endstand Männer:

Rk. SNo Team Games + = - TB1 TB2 TB3
1 6 Netherlands 9 6 3 0 15 22.0 191.5
2 2 Israel 9 6 2 1 14 23.5 179.5
3 5 France 9 6 1 2 13 21.5 184.0
4 17 Greece 9 5 3 1 13 21.5 166.5
5 3 Ukraine 9 6 0 3 12 23.5 162.0
6 12 Poland 9 4 4 1 12 21.5 177.5
7 14 Georgia 9 5 2 2 12 19.5 183.5
8 10 Germany 9 4 3 2 11 20.0 178.5
9 7 Azerbaijan 9 4 3 2 11 19.5 185.5
10 9 Czech Republic 9 5 1 3 11 19.5 179.5
11 15 Serbia and Montenegro 9 5 1 3 11 19.0 172.0
12 4 Armenia 9 4 2 3 10 23.0 166.0
13 18 England 9 4 2 3 10 21.0 159.5
14 1 Russia 9 4 2 3 10 20.5 167.5
15 20 Sweden 1 9 4 2 3 10 20.0 149.0
16 8 Romania 9 4 2 3 10 19.0 178.5
17 11 Hungary 9 4 2 3 10 19.0 178.0
18 21 Croatia 9 5 0 4 10 19.0 165.0
19 19 Switzerland 9 4 2 3 10 19.0 162.0
20 22 Slovenia 9 4 2 3 10 18.0 170.5
21 16 Denmark 9 3 3 3 9 21.5 155.5
22 23 Spain 9 4 1 4 9 19.0 158.5
23 29 Sweden 2 9 4 1 4 9 18.0 160.0
24 30 Finland 9 3 2 4 8 18.0 148.5
25 28 Norway 9 3 2 4 8 17.0 154.5
26 26 Macedonia 9 3 2 4 8 17.0 151.0
27 25 Estonia 9 4 0 5 8 15.0 170.5
28 33 Austria 9 3 1 5 7 17.0 146.0
29 24 Lithuania 9 2 3 4 7 16.5 174.0
30 27 Iceland 9 3 1 5 7 16.5 164.0
31 31 Italy 9 3 1 5 7 15.5 143.5
32 32 Ireland 9 2 3 4 7 15.0 149.5
33 35 Turkey 9 3 1 5 7 15.0 131.0
34 34 Sweden 3 9 3 1 5 7 14.5 165.5
35 13 Bulgaria 9 1 4 4 6 17.5 162.0
36 38 Luxemburg 9 2 2 5 6 15.0 127.5
37 37 Belgium 9 2 2 5 6 14.5 144.5
38 36 Scotland 9 2 1 6 5 13.5 146.0
39 39 Wales 9 2 0 7 4 11.0 131.5
40 40 Cyprus 9 0 0 9 0 3.5 140.5

 

Top Ten Männer nach Eloleistung

No. Name Rtg Team Rp Pts. Games % Bo.
1 Graf Alexander 2605 Germany 2801 6.5 8 81.3 2
2 Avrukh Boris 2652 Israel 2767 5.5 7 78.6 3
3 Fressinet Laurent 2627 France 2762 6.5 9 72.2 3
4 Sutovsky Emil 2674 Israel 2759 5.5 8 68.8 1
5 Markowski Tomasz 2564 Poland 2752 6.5 8 81.3 4
6 Navara David 2663 Czech Republic 2750 6.0 9 66.7 1
7 Svidler Peter 2738 Russia 2750 5.5 8 68.8 1
8 Mamedyarov Shakhriyar 2646 Azerbaijan 2748 6.0 9 66.7 2
9 Banikas Hristos 2548 Greece 2735 6.0 8 75.0 2
10 Timman Jan 2625 Netherlands 2735 5.0 7 71.4 3

 

Gold bei den Frauen gewannen die Polinnen. Heute reichte ein 2:2 gegen Armenien.


Iweta Radziewicz, Brett1 der polnischen Mansnchaft


Monika Socko (Beste Polin)


Marta Zielinska (Polen)

Georgien sicherte sich mit dem gleichen Ergebnis gegen Griechenland die Silbermedaille. Russland kam ebenfalls durch ein 2:2 auf Bronze dank besserer Sonderwertung. Bei den Polinnen war Monika Socko überragend. Zeitweise hatte sie eine Eloperfomance von über 2700, wurde dann aber von Europameisterin Kateryna Lahno ausgebremst. Am Ende machte sie 7 aus 9 und bei einer Leistung von 2606 und wurde zu zweitbesten Spielerin des Turniers. Nächstbeste Spilerin war die 18-jährige Jolanta Zawadzka mit 5 aus 7. Die Polinnen ließen sich von Georgien und Russland nicht besiegen und gewannen ihre Wettkämpfe gegen Rumänien, Bulgarien und die Ukraine.

Im Kampf um die Goldmedaille gaben die Georgierinnen ein Unentschieden mehr ab als die Polinnen. Maia Ciburdanidze ist beste Spielerin des Turniers mit einer Leistung von 2610. Sie siegte u.a. gegen Alexandra Kosteniuk.

Die Bronzemedaille geht an Russland, die knapp vor Bulgarien blieben. In der direkten Auseinandersetzung reichte den Russinnen heute ein 2:2. Beste Spielerin der russischen Mannschaft ist Tatiana Kosintseeva mit 6,5 aus 8 und einer Leistung knapp unter 2600.

Die deutschen  Frauen standen heute gegen die Ukraine bei ihrem 0,5-3,5 auf verlorenem Posten und wurden in der Tabelle zurück geworfen. Am Ende nehmen sie Platz 14 ein. Die Leistungsträger der deutschen Mannschaft waren Ketino Kachiani-Gersinska und Jessica Nill.

André Schulz

Rk. SNo Team Games + = - TB1 TB2 TB3
1 4 Poland 9 6 3 0 15 23.0 185.0
2 2 Georgia 9 5 4 0 14 21.5 184.0
3 1 Russia 9 5 2 2 12 22.0 182.0
4 11 Bulgaria 9 4 4 1 12 21.0 169.5
5 10 Romania 9 5 1 3 11 21.5 163.5
6 7 Armenia 9 5 1 3 11 21.0 167.5
7 3 Ukraine 9 5 1 3 11 20.5 187.5
8 5 Hungary 9 4 2 3 10 20.0 169.5
9 6 Serbia and Montenegro 9 3 4 2 10 19.5 176.0
10 12 Netherlands 9 4 2 3 10 19.5 175.5
11 13 Greece 9 4 2 3 10 19.0 171.5
12 15 Israel 9 4 2 3 10 18.0 172.0
13 18 England 9 3 3 3 9 20.5 138.0
14 9 Germany 9 3 3 3 9 19.5 164.5
15 21 Lithuania 9 3 3 3 9 19.5 159.0
16 8 France 9 3 3 3 9 19.0 159.5
17 16 Sweden 1 9 4 1 4 9 18.5 151.0
18 14 Slovenia 9 3 3 3 9 17.0 154.5
19 17 Czech Republic 9 4 0 5 8 19.0 154.5
20 25 Turkey 9 3 2 4 8 19.0 132.0
21 19 Spain 9 4 0 5 8 17.5 171.0
22 20 Croatia 9 4 0 5 8 16.0 143.0
23 22 Switzerland 9 3 0 6 6 11.0 153.0
24 24 Sweden 2 9 2 0 7 4 11.0 145.0
25 23 Iceland 9 0 1 8 1 7.0 143.5
26 26 Austria 9 0 1 8 1 7.0 140.0


Top Ten nach Elo-Leistung:

No.   Name Rtg Team Rp Pts. Games % Bo.
1 GM Chiburdanidze Maia 2509 Georgia 2610 5.0 7 71.4 1
2 IM Socko Monika 2465 Poland 2606 7.0 9 77.8 2
3 IM Kosintseva Tatiana 2477 Russia 2597 6.5 8 81.3 3
4 IM Lahno Kateryna 2498 Ukraine 2563 5.5 8 68.8 1
5 GM Stefanova Antoaneta 2501 Bulgaria 2562 5.5 8 68.8 1
6 WIM Galojan Lilit 2223 Armenia 2561 7.0 8 87.5 4
7 IM Peptan Corina-Isabela 2411 Romania 2526 5.5 8 68.8 1
8 WGM Lakos Nikoletta 2313 Hungary 2510 5.5 6 91.7 4
9 IM Skripchenko Almira 2437 France 2506 4.5 7 64.3 1
10 IM Galliamova Alisa 2453 Russia 2504 5.0 7 71.4 4

Quelle: swissmanager, wienerzeitung.at

 


Andrej Istratescu (Rumänien)


Einzel-Europameister Nisipeanu (Rumänien)


Mihail Marin, Kapitän der Rumänen


Alexander Beljavsky (Slovenien)


Viktor Kortschnoj


Bester Scorer der Aserbeidschanen: Mamedyarov


Bilder der Runde 8:


Gelfand gegen Jobava


Analyse: Ivanschuk hilft


Aber Jobava kann verteidigen


"Hmm..."


Kotrinias freuts isch über seinen Sieg gegen Van Wely, Frau Van Wely freut sich hier nicht
 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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