Bulgarien gegen Serbien an 100 Brettern

von ChessBase
31.05.2011 – Letzten Samstag, kurz vor dem Champions League Finale FC Barcelona gegen Manchester United, fand in der bulgarischen Hauptstadt auch ein Sportwettkampf statt. Eine große Delegation serbischer Schachfreunde war zu einem Wettkampf im Schach an 100 Brettern angereist. Serbien und Bulgarien haben viele Gemeinsamkeiten, neben der kyrillische Schrift und dem christlich-orthodoxen Glauben eben auch die Liebe zum Schach. Nachdem die Bürgermeister der beiden Städte Geschenke und Grußworte ausgetauscht hatten, eröffnete Sofias Bürgermeisterin Yordanka Fandukova symbolisch den Freundschaftskampf. Neben vielen anderen Titelträgern spielte auch Dejan Bojkov mit und fand Zeit für einen Bericht. Bericht, Bilder, Partien...

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Sechs Monate und 60 Minuten
Von Dejan Bojkov


Logo der Veranstaltung


Der Massenwettkampf an 100 Brettern zwischen Bulgarien und Serbien dauerte nur eine Stunde, aber war seit langem geplant und fand jetzt, am Samstag, den 28. Mai, nur ein paar Stunden vor dem Finale der Fußball Champions League zwischen Manchester United und dem FC Barcelona, endlich statt.

Einen besonderen Anlass für diesen Wettkampf gab es nicht; die Leidenschaft für unser großartiges Spiel und der Respekt, den die Bulgaren und Serben einander entgegen bringen, waren die treibenden Kräfte bei der Organisation dieser Veranstaltung.


Eine kleine Präsentation über Serbien

Bulgaren und Serben haben viel gemeinsam: die Sprachen sind ähnlich, wir verwenden beide das kyrillische Alphabet und haben die gleiche Religion – christlich-orthodoxe – und wir haben in vielen Lebensbereichen zusammen gearbeitet, natürlich nicht zuletzt im Schach. Zum Beispiel wurde der legendäre serbische Großmeister Svetozar Gligoric 1945 der erste (inoffizielle) bulgarische Meister und erst danach hat er seine zahlreichen Landesmeistertitel in seiner Heimat Jugoslawien errungen.

Bei einem Wettkampf an 100 Brettern spielen eine ganze Menge Leute und so hatte man die Teilnehmer in verschiedene Kategorien eingeteilt: Männer, Frauen, Studenten, Behinderte, Jugendliche und Senioren über 55 und über 60. Dazu kam noch die ungewöhnliche Einteilung in Verbands- und Vereinsfunktionäre, Politiker, Lehrer, Geschäftsleute und Journalisten. Ja, sogar Geistliche traten gegen einander an.


Antoaneta Stefanova


Ljilja Drljevic


Sandra Djukic

Für die Spieler war es eine gute Gelegenheit, alte Freunde wieder zu treffen, die sie seit Jahren nicht gesehen hatten. Schön war auch, so viele unserer lebenden Legenden versammelt zu sehen.


Entspannung vor dem Schach: WGM Videnova und Adriana Nikolova


Bulgariens jüngste WGM Iva Videnova


ECU - Geschäftsführerin Sava Stojisavljevic im Gepräch mit Yolo Trenchev


Der zukünftige GM (?) Nikolay Drenchev

Bankia ist ein Stadtbezirk Sofias, der für sein Mineralwasser und seine zahlreichen Grünanlagen berühmt ist. Im bulgarischen Schachkalender erhielt er dieses Jahr Prominentenstatus, da hier im April die Landesmeisterschaften der Männer und Frauen ausgetragen wurden.

Yordanka Fandakowa, die Bürgermeisterin Sofias, der Stellvertretende Bürgermeister von Belgrad und viele andere Politiker bezeugten dem Turnier ihre Aufmerksamkeit.



Belgrads Zweiter Bürgermeister mit einem Gastgeschenk


Gastgeschenk für Sofias Bürgermeisterin Yordanka Fandukova


Ansprache der Bürgermeisterin


OB Fandukova am Schachbrett


Der symbolische zweite Zug


Die Spieler bei der Eröffnungsfeier

Bei den Bulgaren spielte Kiril Georgiev am Spitzenbrett der Männer, an Brett Eins der Frauen spielte Antoaneta Stefanova, die gerade mit einer Silbermedaille von der Europameisterschaft der Frauen aus Georgien zurückgekommen war. Bei den Serben spielten Ivan Ivanisevic und Natasa Bojkovic an den Spitzenbrettern. 33 GMs und zahlreiche Titelträger nahmen an dem Wettkampf teil. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten pro Partie plus 10 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug. Die Spitzenbegegnungen wurden online übertragen.


Kiril Georgiev-Ivan Ivanisevic


Brett 2 Damljanovic- Spasov


Brett 3: Miladinovic- Nikolov


Brett 6: Milanovic-Petrov


Chatalbashev-Perunovic


GM Petar Drenchev und GM Venzislav Inkiov, hinten





An den vorderen Brettern erwiesen wir uns als gute Gastgeber. Aber die Geschäftsleute, Politiker und Manager machten den verlorenen Boden wieder gut und so gewannen die Bulgaren am Ende knapp mit 51,5/48,5


vorne: Benderac-Nikolova, hinten: Chelushkina-Raeva


Nikolay Yelchev, der geschäftsführende Direktor des Bulgarischen Schachverbands, meinte, dies war der “Wettkampf mit der längsten Anlaufzeit (sechs Monate), der nach nur 60 Minuten vorbei war”, doch allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen Spaß und Freude bereitet hat.


Der Stadtmaler


Später an den Pool


oder am großen Schachbrett



Der nächste Wettkampf wird in Belgrad gespielt.


GM Dejan Bojkov

www.dejanbojkov.blogspot.com



 

Ergebnisse:
 

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