Polgars simultan in Budapest

von ChessBase
04.07.2007 – Als Kinder waren die drei Polgarschwestern das Aushängeschild in Budapest. Dann trennten sich ihre Wege. Zsuzsa ging in die USA und wurde zu Susan und Zsofia heiratete in Israel. Nur Judit blieb in Budapest. Bei einem gemeinsamen Simultan im neu renovierten glanzvollen großen Ballsaal des Corinthian Grand Hotel Royal gab es nun seit langer Zeit nicht nur ein Wiedersehen, sondern auch noch gemeinsames Schach. Uwe Lauer hat den "Tanz" der drei Schwestern auf den 64 Feldern in Bildern fest gehalten. Mehr...

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Polgar Simultan in Budapest
Von Uwe Lauer
Fotos: Alvaro Fussen


In Budapest muss man die Sch
önheit nicht suchen. Sie schlaegt einem direkt ins Gesicht:

Das Parlament




Die Kettenbrücke


Budapest-Chain Bridge

Beide Aufnahmen schauen von der Budaer Seite hinüber nach Pest. Die Bäume stehen in Buda. Das pralle Leben tobt in Pest. Generationen von Gastronomen  haben sich immer wieder gefragt, warum es so grenzenlos schwierig erscheint, die Menschen Abends von Pest nach Buda zu locken. Eine Antwort auf diese Frage zu finden, erscheint ebenso hoffnungslos, wie die Suche nach der bestmöglichen Uhrzeit, um mit dem Auto wochentags halbwegs ungehindert durch Budapest zu fahren.

Die Antworten auf beide Fragen sind denkbar einfach:
1. Abends geht’s nach Pest zum feiern
2. Vergiss Dein Auto.

Die Teile der Budapester Bevölkerung, die von dem unstillbaren Verlangen getrieben werden, nach logischen Systemen in Budapest Ausschau zu halten, hatten dazu am vergangenen Sonntag Gelegenheit. Die Polgarschwestern baten zum Tanz.



Im Ballsaals des Corinthian Grand Hotel Royal waren 115 Spieler zum Simultan gemeldet. Das Grand Hotel Royal wurde ursprünglich zur Weltausstellung 1896 im Stil der französischen Renaissance erbaut.



Bela Bartok gab sich des Öfteren die Ehre, und präsentierte eigene Kompositionen. Später , begründet durch die Popularität des Kinos wurde der Ballsaal zum Royal Apollo Kino umgebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Lichtspielhaus unter dem originellen Namen „Roter Stern “ wieder eröffnet. Das Kino hielt sich bis in den Herbst 1997.

100 Millionen Euro wurden investiert, um das Hotel seine jetzige Gestalt zu geben. Italienischer Kalkstein, spanischer Marmor und begeisternde ungarische Stukatteurskunst verleihen dem Ballsaal eine dezente Eleganz, und eine dem Schachspiel angemessen inspirierende Umgebung.


 

Wer Entspannung von der Hektik der Großstadt sucht, kann im Hoteleigenen Thermalbad ein wenig plantschen.



Wer zum Formel 1 Grand Prix nach Budapest kommen möchte, kann im Corinthians zum Sonderpreis buchen. 350 Euro pro Nacht für das Einzelzimmer sind dann allerdings fällig. Das Kopfkissen ist inklusive.

Doch nun zurück zum schachlchen Teil. Die 3 Schwestern Susan, Zsuzsa und Judit finden nur selten Zeit und Gelegenheit einige Tage miteinander in der Heimat zu verbringen.

Die Freude der Schwester einige Zeit miteinander verbringen zu können, war während des gesamten Ereignisses spürbar und prägte die Atmosphäre dieser hervorragenden Veranstaltung.

Die Pressekonferenz stieß auf größtes Medieninteresse. Die Spielerinnen nahmen sich genügend Zeit, die Fragen der Journalisten und der zahlreichen Anhänger zu beantworten.






Zurück zur Veranstaltung


Blick vom Balkon mit Technik

Die Veranstaltung war sehr gut besucht und die Ergebnisse doch eher nebensächlich Der Fairness halber sei erwähnt, dass unter Judits Gegnern doch einige Elo 2200-2300 zu finden waren. Dadurch erklärt sich auch ihre etwas schwächere Performance.



Judit: 41 Partien: + 41 6 -6



Susan: 41 Partien: +31 5 –2




Szofie 36 Partien: +23 5 –2


Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und man kann nur hoffen, dass sich noch weitere Sponsoren finden, die dem arg gebeutelten ungarischen Schach helfen, sein internationales Niveau zu sichern.

Judit Polgar mit ihrer zuckersüssen kleinen Tochter Hanna, die in wenigen Tagen 1 Jahr alt wird, Schwester Zsofie und dem Verfasser.

Sponsor der Veranstaltung war das Unternehmen www.aquaprofiz.com , das in Ungarn Bäderparks unterhält.

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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