Women Chess Cup 2006: Dresden sagt Fußball und Schach!
Von Dagobert Kohlmeyer
Fotos: Dagobert Kohlmeyer und Dirk Behm
Women's Chess Cup Partienauswahl...
Spielplan...
Während die Kicker sich bei der Fußball-WM auf das finale Wochenende
vorbereiten, sprechen in Dresden neben dem runden Ball auch die
Schachfiguren. Der Women-Chess-Cup 2006 ist an zwei Tagen das Sportereignis
in der Elbmetropole schlechthin. Nach der gestrigen königlichen Eröffnung auf
Schloß Albrechtsberg sondert sich nach dem ersten Spieltag schon die Spreu
vom Weizen.
Schloss Albrechtsberg
Es war ein königlicher Empfang, der den Großmeisterinnen Susan Polgar, Pia
Cramling, Elisabeth Pähtz und den Schachladies aus den Teilnehmerländern der
Fußball-WM auf Schloß Albrechtsburg bereitet wurde. Nach den obligatorischen
Reden von Dirk Jordan, Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann sowie
DSB-Präsident Alfred Schlya und einem Vertreter des Hauptsponsors ZMD gab es
schon mal einen Vorgeschmack auf schachliche Kost.
Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann
Mitten ins Partygedränge im malerischen Schlossgarten an der Elbe platzten
August der Schwache sowie Graf Brühe hinein.
Die beiden Dresdner Kabarettisten in historischen Gewändern zogen alle
Register ihres Könnens und erdreisteten sich schließlich, Gundula Heinatz,
die für die Schweiz spielt und die deutsche Vorkämpferin Elisabeth Pähtz zu
einer Partie herauszufordern. Nicht sehr regelkundig machten die Komödianten
bei jedem Zug allerlei Späßchen, ehe sie ihre Bemühungen aufgaben und sich
dann leise zurückzogen, um richtigen Schachspielern das Feld zu überlassen.
Zsuzsa Polgar (rechts), mehrfache Olympiasiegerin und
Weltmeisterin aus den USA,
im Gespräch mit Katja Breuer vom Organisationsbüro.
Stlsicher: Susan Polgars Handtasche
Bei einem Blitz-Simultan spielte die Damen-Nationalmannschaft an acht
Brettern gegen Prominente und Nachwuchstalente.
Elisabeth, Ketino, Jessica und Vera fegten dabei Thomas Delling
(Bürgermeister von Hoyerswerda), Filiz Osmanodja u.a. locker mit 8:0 vom
Brett.
Das war die richtige Einstimmung auf den ersten Wettkampftag. Unter den
Gästen der Eröffnungsgala waren auch Dresdens Schachlegende Wolfgang Uhlmann
und dessen Ehefrau Christine.
Wolfgang ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer zu begrüßen und
erfolgreiche Nachwuchs-Schachspieler auszuzeichnen.
Organisator Dr. Dirk Jordan und Wolfgang Uhlmann
Die Vorrunde
Studium des Spielplans
Susan Polgar war mit der Empfehlung eines 2. Platzes beim superstarken
Schnellturnier in New York (hinter Gata Kamsky) angereist und ist hier die
klare Favoritin. Vor dem ersten Zug musste sie heute morgen aber erst mal mit
ihrer Gegnerin Jana Jackova auf die Torwand schießen, um die Farben
auszuwählen. Gelegenheit für Dirk Jordan, allen Spielerinnen zu erklären, wie
es geht, weil ab der K.-o.-Runde bei einem 1:1 kein Tiebreak gespielt,
sondern aufs Tor geschossen wird.
Augen zu und durch
Jana Jackova traf mit dem Runden ins Eckige und wählte zur Verblüffung
Schwarz für ihr Vorrundenspiel gegen Susan Polgar. Die Ex-Weltmeisterin
gewann die Partie und legte damit den Grundstein für den Vorrundensieg. Auch
Elisabeth Pähtz hatte keine Mühe gegen Nachwuchstalent Filiz Osmanodja, die
deutsche Meisterin U10 bei Jungen und Mädchen. Eine Riesenüberraschung gelang
Judith Fuchs aus Leipzig.
Judith Fuchs
Die für Tunesien spielende deutsche Meisterin U15 setzte sich in ihrer Gruppe
( mit Ukraine, Spanien, Saudi Arabien) durch, nachdem sie in Partie 3
Olympiasiegerin Anna Ushenina bezwang.
USA- Tschechien
USA gegen Italien
Hat das Turnier verstanden: Carolina Lujan aus Argentinien
Prominete Blitzer am Rande: DSB-Geschäftsführer Metzing und Bundestrainer Uwe
Bönsch